Eins:zu:Eins Mentoring

Das Eins:zu:Eins Mentoring dient der individuellen Förderung von lokalen Choreograf*innen. Diese entwickeln ihre eigene Vision der Mentor*innenschaft und suchen eine*n Mentor*in, mit dem*der sie in Form eines Stipendiums eigenverantwortlich künstlerische Fragen bearbeiten. Am Ende des Programms teilen die Choreograf*innen ihre Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit in einem Public Sharing.

Vergangen

Eins:zu:Eins 2024: Cheema

Miriam Cheema & Alesya Dobysh

© Jennifer Rohrbacher
© Katya Knyazeva

Im Mentoring mit Alesya Dobysh analysiert Miriam Cheema ihre bisherige künstlerische Arbeit GROUNDS (2023, Karlstorbahnhof), vertieft die Erforschung ihrer eigenen Bewegungsidentität und erweitert ihr Wissen über künstlerische und choreografische Ansätze im urbanen und zeitgenössischen Bereich. Während des Submerge Festivals 2024 in Berlin erhält Miriam Cheema tiefere Einblicke in den kreativen Prozess von Alesya Dobyshs neuem Stück DVOYE und erweitert ihr Wissen über Beinarbeit und Rhythmen. Ein weiterer Schwerpunkt des Mentorings liegt in der Entwicklung künstlerischer Ansätze für zukünftige Projekte in subkulturellen Kontexten und interdisziplinären Bereichen.

Miriam Cheema

Miriam Cheema ist freischaffende Tänzerin, Choreographin und Verantstalterin. Sie studierte Sportwissenschaften und Romanistik auf gymnasial Lehramt an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Von klein auf praktizierte sie verschiedene urbane Tanzstile und performte acht Jahre lang in einer Urban Dance Company. Seit 2017 konzentriert sie sich auf den zeitgenössischen Tanz und erhielt 2020 ein Stipendium bei "Tanzwerk 101" in Zürich, wo sie ihr Wissen über die Schnittstelle von zeitgenössischem und urbanem Tanz mit internationalen Choreograph*innen erweiterte. Miriam Cheema fühlt sich im House Dance verwurzelt und kombiniert ihren urbanen Tanzhintergrund mit zeitgenössischem Tanz, UK Jazz und Capoeira/Floorwork. Sie sieht viel Potential in der Vermischung verschiedener Tanzgenres und forschte in diesem Bereich im "Urban Stage Lab" (2023) mit dem Theater Pforzheim.

Im Jahr 2023 choreographierte sie das Tanzstück „GROUNDS“ im Karlstorbahnhof in Heidelberg und das Stück „FRAGMENTS OF ONE“ im Südufer in Freiburg. Als Tänzerin wirkte sie mit in Stücken von Christina Liakopoyloy/Nostos Tanztheater „Me, the House“ (2024, Theater Felina) und „WAVES“ (2024, Karlstorbahnhof), von Carmine Romano/Laboratorio Danza „Der Wille der Freiheit“ (2023, ROXY Ulm) und von Thalia Kellmeyer/Community Oper „NeurOper“ (2023, IMBIT Freiburg). Als Tanzvermittlerin unterrichtete sie unter anderem beim Profitraining Freiburg (2024), dem Kunstparkour (2024), beim Sisterhood Camp in Mannheim (2024) und mit einem Lehrauftrag an der Universität für Sportwissenschaften in Freiburg (2024/2025). 

Seit 2020 pusht sie die House Szene in Freiburg durch regelmäßige Classes, Workshops und einer monatlichen „HOUSE DANCE SESSION“ im Club mit DJs und live Musiker*innen. Gefördert vom Kulturamt Freiburg organisierte sie das deutsch-französische Tanzfestival „DAYS OF HOUSE“ (2023). Zusätzlich ist sie im Kuration- und Konzeptionsteam des Tanznetz-Formats CLUB UNIQUE (2024, Tanzplattform Deutschland) und seit 2024 gewählte Beirätin des Tanznetz Freiburg.

Alesya Dobysh

Alesya Dobysh ist eine in den Niederlanden lebende professionelle Tänzerin, Choreografin und Kuratorin. Sie begann ihre Karriere in der Straßen- und Clubtanzszene, wo sie ihre Liebe zur House-Tanzkultur kultivierte, die die Grundlage für ihre künstlerischen Aktivitäten bildet. Sie ist eine aktive Teilnehmerin der „Battle“-Tanzszene und hat bei internationalen Veranstaltungen wie Summer Dance Forever (Amsterdam), Juste Debout (Paris), Random Circles (Frankfurt), Street Star (Stockholm) und vielen anderen die Hauptpreise gewonnen.

In ihrer Kunst experimentiert sie mit der Verschmelzung subkultureller Hintergründe und unkonventioneller Ausdrucksformen mit Performancekunst, Theater, bildender Kunst und Klangkunst. Einer ihrer charakteristischen Ansätze ist die Dekonstruktion von Fußarbeitstechniken in eine abstrakte Sprache, die sie in ihren Choreografien einsetzt. Alesyas choreografische Arbeiten wurden beim Performing Arts Urban Dance Contest „HOP“ in Barcelona, beim Experimental Dance Festival „Open Your Mind“ in Sankt Petersburg und beim „SzoloDuo“ Festival in Köln und Budapest ausgezeichnet.

Neben ihrer choreografischen Praxis ist Alesya auch als Pädagogin und Organisatorin tätig. Sie bringt ihre Erfahrungen in verschiedenen Bereichen zusammen, um eine authentische Praxis zu schaffen, die auf ihrer persönlichen Vision basiert. Ihre Arbeit stellt etablierte Genre-Rahmen sowohl in ihrer persönlichen Praxis als auch in pädagogischen und kuratorischen Kontexten in Frage.

Eins:zu:eins 2024: Winkelmann

Belinda Winkelmann & Edan Gorlicki

© Jennifer Rohrbacher
© Marina Terechov

Im Rahmen des Mentorings durch Edan Gorlicki beschäftige ich mich mit der Evaluation und Reflexion meiner bisherigen künstlerischen Arbeit, der Erweiterung meiner künstlerischen Reichweite sowie der Entwicklung neuer Ansätze für zukünftige Produktionen mit interaktiver Publikums- oder Gemeinschaftsbeteiligung.

Belinda Winkelmann

Belinda Winkelmann ist freischaffende Choreographin, Tänzerin, Performerin und Pädagogin. Ihr künstlerisches Schaffen ist charakterisiert durch ihr Bedürfnis nach einer tiefen Auseinandersetzung mit essenziellen Fragen des Lebens. In ihrer Bewegungssprache entwirft sie Formen für das, was sich durch Worte nicht illustrieren lässt – pur, poetisch, kontemplativ. Sie kreiert eine Ästhetik, die radikal auf die Essenz der künstlerischen Aussage reduziert ist und die gleichzeitig den Raum für die Imagination des Betrachters öffnet.

Ausgebildet in Tanz, Improvisation & Performance bei bewegungs-art Freiburg DE sowie in Sozialwissenschaft (M.A. Freiburg CH), verbindet Belinda Winkelmann ihre Kompetenzen in Choreographie, Tanz, Performance, Improvisation, Somatische Praxis, Kommunikation und Vermittlung mit Kreativität.

Natur, Menschen und Bewegung sind die Basis ihres Lebens und ihrer künstlerischen Tätigkeit. Aus der Natur schöpft sie Lebenskraft. Deren Schönheit, Rauheit, Ehrlichkeit und Transformationskraft sind für Belinda Winkelmann Quelle des kreativen Schaffens. Menschen in ihrer Einzigartigkeit inspirieren zu Perspektivenwechsel, konfrontieren mit grundlegenden Fragen des Menschseins, der Gemeinschaft und lehren Respekt und Wertschätzung vor jeder Existenz. Auf dem Bauernhof aufgewachsen, war Bewegung immer untrennbar mit Leben verbunden. Ob im Wald oder im Tanzstudio, Bewegung ist für Belinda Winkelmann pure Lebendigkeit und Ausdruck von schöpferischer sowie transformativer Kraft. Wo die Leidenschaft für Bewegung und Tanz mit der Tiefe des Seins aufeinander treffen beginnt ihre künstlerische Arbeit.

Edan Gorlicki

Hi, my name is Edan. I am the choreographer and artistic director of INTER-ACTIONS in Heidelberg, Germany. At INTER-ACTIONS – More than a Dance Company, we develop practices in cultural sustainability with a focus on new working models for the independent dance community. Additionally, I work as a freelance choreographer, mentor, mediator, feedback facilitator, movement researcher and dance-activist. I am a member of TanzSzene BW and FLUX e.V.

The philosophy of my artistic practice is based on searching the self within its surroundings. Layered, complex and thought provoking, my work aims to explore social, psychological and emotional realms. My most recent work includes stage productions inspired by numerous subjects such as conflict, trauma, identity, privilege, democracy, capitalism, communication, soft skills, power and control.

In my previous life as a dancer I worked with the dance companies Batsheva Ensemble Dance Company, Inbal Pinto Dance Company, NND/Galilidance and Club Guy & Roni. I performed the works of many choreographers including: Ohad Naharin, Inbal Pinto, Sharon Eyal, Itzik Galili, Paul Selwyn Norton, Emmanuel Gat, Guy Weizman & Roni Haver and more.

My choreographic works THE PLAYERS and LUCKY BASTARDS were awarded the Baden-Württemberg Dance and Theater prize for 2017 & 2019. At the festival 6TageFrei in Stuttgart, THE PLAYERS received both the critics’ prize and the public prize for best production in 2017 and LUCKY BASTARDS received the guest performance award in 2019. My work OUT_CRY, was nominated for a Silesian Golden Mask award for most unique production in 2016. Besides creating for my own company INTER-ACTIONS, I choreographed works on numerous companies including: Ballett Pforzheim, Mainfranken Theater Würzburg, 420PEOPLE Prague, NND/Galilidance, Tanzhaus Zürich, Noord Nederlandse Dans, Club Guy & Roni, OpenFLR, Random Collision and a production (in cooperation with the dancer Florencia Lamarca) supported by Sasha Waltz & Guests .

Since 2024, I facilitate movement workshops on conflict and negotiation for anyone struggling with daily conflicts, open to all people, with and without experience with dance, ages 16 – 100. The workshops are especially effective for dance companies, schools, groups, collectives, work teams and colleagues, families, partners and individuals. My public PUSH & PULL workshops were developed at INTER-ACTIONS in Heidelberg and invited to Theater Rampe and TanzKarlsruhe Festival.

Do. 25.4 | 13:00
Talk - Les mentees part agent leurs expériences

Eins:zu:Eins 2023: Tuntaquimba

Kevin Albancando Tuntaquimba & Jonas Frey

Kevin Albancando und Jonas Frey beschäftigen sich im 1:1 Mentorship mit grundlegenden choreographischen Methoden und legen dabei einen besonderen Fokus auf dem Arbeiten mit der Urbanen Bewegungssprache. Themen sind unter anderem die Beziehung der Performer_innen zum Raum und untereinander, das Generieren, festhalten und choreographieren von Bewegungsmaterial und das entwickeln eigener choreographischer Sequenzen. Ein großer Teil des Mentorships besteht außerdem aus dem Herauskristallisieren und Umsetzen eigener künstlerischer Ideen. Methoden zum Brainstormen, Ideen festhalten und in einen konkreten, kreativen Prozess umwandeln, stellen sich im Prozess als Hauptthemen des Mentorships heraus. Dabei stellen sich die beiden Tanzschaffenden immer wieder die Frage nach der Ästhetik der Urbanen Tanzstile und wie diese in einen performativen Kontext eingebettet werden kann. Das Mentoring findet in zwei Intensivblöcken im EinTanzHaus in Mannheim und mehreren Online Sessions statt.

Kevin Albancando Tuntaquimba

Kevin Albancando Tuntaquimba ist freischaffender Tänzer, Choreograf und Tanzvermittler wohnhaft in Freiburg im Breisgau. Seit dem 15. Lebensjahr befasst er sich autodidaktisch mit den urbanen Tanzstilen Popping und Breaking und ist nach wie vor in der urbanen Tanzszene verwurzelt. 2011 kam er durch das Tanz- und Aktionstheater Pan.Optikum zum ersten Mal als Performer in der Produktion „Human (f)Actor“ mit Tanztheater in Berührung. Seitdem arbeite er dort regelmäßig als Tänzer und Choreograf. 2015 – 2017 war er mit dem von der EU geförderten Kooperationsprojekt „Power of Diversity – The crossing lines project“ für Tanztheater Inszenierungen mit Lai*innen und Profis als Choreograf tätig. Aktuell liegt sein Hauptinteresse an der Schnittstelle des urbanen und zeitgenössischen Tanzes im Tanzsprach- und Perfomance-Kontext. In seiner aktuellen Distanz-Solo Recherche „Ein urbaner Zeitgenosse unter die Lupe genommen“, erforscht er seine eigene Bewegungssprache aus dem Urbanen und verknüpfte sie mit Bewegungsmethoden des Zeitgenössischen. Ziel der Recherche ist es, ein eigenes Bewegungskonzept zu entwickeln, welches er in Form von Profitrainings und Workshops weitergeben möchte. Das Konzept verwendet er aktuell im Profitraining Freiburg.

Jonas Frey

Jonas ist Tänzer, Choreograph, Tanzpädagoge, Vater, Aktivist und künstlerischer Unternehmer. Er wuchs in der Heidelberger Hip Hop Szene der 1990er auf. Dort fing er mit 14 Jahren an zu tanzen und entdeckte das Breaking für sich.

Nach mehreren Jahren mit verschiedenen Theaterprojekten, Shows und Battles studierte er von 2009 bis 2013 an der ArtEZ School of Dance, Niederlande, wo er einen Bachelor of Dance in Education erhielt. Seine choreografische Praxis professionalisierte er weiter mit einem Master in Choreografie COMMA an der Codarts University of the Arts und Fontys Hogeschool voor de Kunsten, Niederlande, den er mit Auszeichnung abschloss.

Als Tänzer arbeitete Jonas mit zahlreichen Choreograf*innen zusammen. Besonders geprägt haben ihn die Zusammenarbeit mit Joseph Simon, Christina Liakopoyloy, Eric Trottier, John Wooter, sowie die Arbeit im Projekt TSIB – The Space in Between in Zürich, Schweiz.

In der professionellen Tanzausbildung lehrte er an ArtEZ School of Dance, Fonty’s Hogeschool voor de Kunsten, der ROC Rijnijssel in Arnhem und der Dance Professional Mannheim.

Als Choreograf entwickelt Jonas regelmäßig eigene Arbeiten, wie z.B. Infinite Games, Shared Canvas, The Vibes und deciphered. Als Künstler arbeitete er u.a. am EinTanzHaus Mannheim, DansateliersRotterdam, am Nationaltheater Mannheim, am Choreografischen Centrum Heidelberg und der Tanztendenz München.

Ergänzend zu seiner choreografischen Arbeit mit professionellen Künstler*innen leitet er gemeinsam mit seiner Partnerin Julie Pécard die Junior Dance Company am EinTanzHaus. Seit 2018 bietet die Company eine Umgebung, wo Jugendliche mit einer Leidenschaft für Tanz unter professioneller Begleitung Choreografien entwickeln.