Labor à trois
LABOR A TROIS
The cross-border artistic residency format "Labor à trois" was created in collaboration with POLE-SUD Strasbourg, ROXY Birsfelden and Tanznetz Freiburg in cooperation with E-WERK Freiburg as a pilot format and was held for the first time in Freiburg in June 2023. The three nations co- artistic residency offers three choreographers from Basel, Strasbourg and Freiburg a space in which they can research their own work in parallel, get to know each other and exchange ideas with each other.
During the artistic residency week, each choreographer is given a rehearsal studio in which they can freely research with up to two additional colleagues. The exchange with the other artists from France and Switzerland takes place daily through shared lunches, visits to each other’s rehearsals and opportunities for feedback, as well as a final public sharing.
LABOR À TROIS IS AN ARTISTIC RESIDENCY PROGRAMME BY POLE-SUD STRASBOURG, ROXY BIRSFELDEN AND TANZNETZ FREIBURG IN COOPERATION WITH E-WERK FREIBURG, SUPPORTED AS PART OF THE CROSS-BORDER CULTURAL FUND OF THE GERMAN-FRENCH-SWISS UPPER RHINE CONFERENCE. THE 2024 EDITION IS ALSO SUPPORTED BY THE EDITH MARYON FOUNDATION, PROHELVETIA, MIGROS KULTURPROZENT AND THE OFFICE FOR CULTURE BASELLAND.
Past
Julie Jaffrenou mit Zina Vaessen & Olivia Maridjan Koop (Freiburg)
The Freiburg team investigated boundaries and interfaces and engaged with the question of the effects different types of borders have on the social and individual body. The principles of porosity and hermeticism played an important role. Physical vs. imaginary boundaries: A look at the differences between physical and imaginary boundaries and how they affect our understanding of boundaries.
Lena Angster / Raphaël Languillat (Strasbourg)
rogue \ voyager * is a sound and choreographic object for 1 dancer and 4 musicians proposing to the public an abstract but imagined dive in the space universe. It will be conceived as an interstellar trip where the music flirts between drone, ambient and noise music styles, where physical, musical and luminous bodies are in constant transformation until they disappear in the silence of infinite spaces.
Olivia Ronzani & Eevi Kinnunen (Basel)
‘t o g e t h e r’ is an artistic collaboration between Eevi Kinnunen (FI/BE) and Olivia Ronzani (CH). ‘A Long Story About Our Baby’ is a stage piece coming out of this research project. From the duo’s research during Covid -19 rose an interest in drama as a tool for telling stories. Drama as sudden, striking, over the top, exaggerated, indulgent dynamic. Alongside the drama, queer family portraits and representations kept appearing. Eevi and Olivia started to wonder about a practice of queer mothering - ways to mother objects, animals, nature and people, more empathic ways of relating to the world. The duo accumulated material:movement, songs, texts, images and videos that now work as an inspirational pool and playground for ‘A Long Story About Our Baby’ to be born from. At this moment the piece is forming itself as a lesbian coming-of-age dance piece, that uses drama as a core tool to share the journey of dreaming, exploring, and understanding queer family fantasies of the two performers.
Jean Louis Gade & Eric Androa Mindre Kolo
Jean Louis GADE wurde 1975 geboren und wuchs in der Elfenbeinküste auf, wo er
von klein auf die Magie des Gesangs und des Tanzes in der reinen Tradition des
afrikanischen Landes in sich aufnahm. Seine Karriere als Solist in afrikanischen
Ballets (N'Zo Ballets, Village Ki-yi, Djolem, Ballet national de Côte d'Ivoire...) hat
ihm ein breites und vielfältiges Repertoire sowohl im traditionellen Tanz der
Elfenbeinküste als auch im Mandingo-Tanz vermittelt. Die künstlerischen Tourneen
reihen sich von Afrika bis ins Ausland aneinander. Dank der ethnischen Mischung,
die er bei seinen zahlreichen Reisen antrifft, gründet er 1994 mit den ehemaligen
Mitgliedern des Djolem die Kompanie Yelemba, mit der er die verschiedenen
Kontinente bereist. Im Jahr 1997 nahm er am Marché des Arts et des Spectacles
Africains (MASA) teil.
Seit 1997 lebt Jean Louis GADE im Elsass. Er schließt sich mit anderen Künstlern -
Tänzern und Musikern - zusammen und gründet die Kompanie Dankan, mit der er
die Stücke La Parole des ancêtres und Koumankan aufführt. Im Jahr 2001 gründete
er die Kompanie Wambelê und schuf 2002 das Stück Les Initiés, das im Rahmen des
Europäischen Treffens in Straßburg zum Thema internationale Solidarität aufgeführt
wurde. Im Jahr 2007 wurden die Stücke Bin Keleman, N'Djote und Pile et Face bei
POLE-SUD, CDCN, aufgeführt. 2011 wird die Compagnie Wambelê zur GADE
Compagnie, es folgen die choreografischen Stücke Insouciance, Miri Ya und Couleur
Ebène. Im Jahr 2020 schreibt er Where is my mind? Ein Stück, für das er die Zeit zu
seinem kreativen Material macht. Ihr Repertoire handelt von ihrer intimen
Erfahrung, in der die Vergangenheit nach Erinnerungen und Erfahrungen ruft, die
sich in eine poetische Sprache verwandeln.Eine universelle Sprache, die die
Möglichkeiten der Bedeutung eröffnet.
In ständiger Entwicklung erneuert sich seine künstlerische Praxis, und er zeichnet
sich durch seine Arbeit aus, in der er über die Verschmelzung der Essenz der
afrikanischen Tänze mit dem zeitgenössischen Tanz nachdenkt.Eine einzigartige
und tiefgründige Handschrift, die von einer echten Vermischung inspiriert ist.
Eric Androa Mindre Kolo wurde 1983 in Aru (heute Demokratische Republik Kongo)
geboren und machte seinen Abschluss an der Académie des Beaux Arts in Kinshasa.
Sein Weg führte ihn nach Straßburg, wo er sein Studium an der Académie des Arts
Décoratifs (heute Haute École des Arts du Rhin) fortsetzte und das Diplôme national
supérieur d'expression plastique erwarb. Er ist Preisträger des Programms "Visas
pour la création 2009", einer Maßnahme der Mission de Coopération culturelle
Afrique et Caraïbes. Er engagiert sich als Co-Kurator der Ausstellung "KinshasaChroniques" und der Veranstaltung Afrika: "Konkrete Utopien". Er ist Gründer des
Kollektivs Bingo Cosmos und Mitglied des Kollektivs CRIC sowie des Vereins Korea.
Seine Arbeit handelt vom Körper als Sender und Empfänger von Konflikten, Freuden
und Problemen, die die Welt durchziehen. Seine Projekte entwickeln sich zwischen
Performances, Installationen, Collagen, Fotografien und Zeichnungen mit einer
großen Schärfe für aktuelle Fragen, Kontexte und die Situation, die den Menschen
auf dem afrikanischen Kontinent angetan wird. Seine Performances finden sowohl
als Solokünstler als auch in Zusammenarbeit mit u.a. Steven Cohen, Brett Bailey,
Sello Pesa, Esther Ferrer, Marcel li Antunez Roza, Mega Mingiedi, Christian Botale,
Andrea Wamba... statt. Er schließt sich dem Projekt des Kollektivs von François
Duconseille und Jean-Christophe Lanquetin an und nimmt an der Veranstaltung
"Scénes Urbaines" teil.
Eric Androa Mindre Kolo tritt im Rahmen des Festivals Nouvelles Danses à POLE-SUD
sowie des Festivals INACT (Straßburg) auf und nimmt an den Treffen "Ville[s] en
jeu[x]" teil, einer Partnerschaft zwischen dem Théâtre du Maillon und der Haute
École des Arts du Rhin (Straßburg).
In seinen kreativen Projekten hinterfragt er soziale Herausforderungen und drückt
seine Ansichten durch eine Reihe von Spielgeräten in einer konkreten,
hinterfragenden und zugleich imaginären Beziehung zu den Ereignissen der Welt aus.
Julia Klockow, Maria Louisa Pizzighella und Claude Bwendua
Die Choreografin und Tänzerin Julia Klockow versteht den menschlichen Körper als
kulturellen Wissensspeicher, mit in unserer Gesellschaft vernachlässigten intuitiven
Ressourcen. Die Performance Situation ist für sie ein soziales Moment, welches
transformative Prozesse anstößt. In ihren Arbeiten forscht sie insbesondere daran,
wie sich die Beziehung zwischen Publikum und Performer:innen gestaltet. Aus
spezifischen Praktiken der Körperwahrnehmung, Imagination und Meditation
generiert sie physische States, aus denen sie ihr choreografisches Material
entwickelt. Insbesondere begleitet sie derzeit das Thema Zeitlichkeit. Ihre
Produktionen bewegen sich oft an der Schnittstelle zur Bildenden Kunst und
Performance Art. Ausgebildet zur Bühnentänzerin wurde sie mit Abschluss 2018 bei
TIP bewegungs-art. Zuvor studierte sie Kommunikationswissenschaften an der TU
München (M.A. Master of Science)Kommunikationswissenschaften an der TU
München (M.A. Master of Science)
Maria Luisa Pizzighella ist eine italienische interdisziplinäre Performerin,
Perkussionistin und Lehrerin. 2009 schloss sie ihr Studium in klassischer Perkussion
und 2011 in Musikpädagogik am Konservatorium "Guido Cantelli" in Novara (Italien)
ab und experimentiert gerne mit verschiedenen Genres wie Klassik, freie Improvisation, Folk, Pop und Elektronik. Im Juni 2022 erwarb sie das Masterdiplom
in Specialised Performance - Free Improvisation an der Hochschule für Musik -
FHNW in Basel. Seit 2018 besucht sie den Summer Impro Course in Amsterdam,
geleitet von KatieDuck. Derzeit lebt sie in Basel und besucht Nachdiplomkurse in
Audiodesign bei Prof. Svetlana Maraš und zeitgenössisches Repertoire für
Schlagzeuger bei Prof. Christian Dierstein. Sie konzentriert sich nun auf die
Erforschung der intimen Möglichkeiten, die der Klang dem menschlichen Körper
bietet, um die innere und äußere Welt zu einer neuen Selbstwahrnehmung
zusammenzuführen.
Kihako Nariasawa, Joseph W. Alford, Janiv Oron
Kihako Narisawa (*1984 in Tokio JP, sie/ihr) ist Choreografin und Performerin. Sie
zog 2002 nach Europa, um ihre Tanzausbildung an der Ecole supérieure de Danse de
Cannes-Rosella Hightower fortzusetzen. Ihren Bachelor-Abschluss machte sie 2006
bei Codarts Rotterdam in den Niederlanden. Narisawas Tanzkarriere führte sie zum
Cannes Jeune Ballet (2002-2004), zur Fondazione Nazionale della Danza
Aterballetto (2005-2009), zur Thoss Tanzkompanie am Hessischen Staatstheater
Wiesbaden (2009-2013) und zum Ballett Theater Basel (2013-2016). Während ihrer
Engagements bei diesen Kompanien begann sie ab 2011, ihre choreografischen
Arbeiten zu präsentieren. Seit 2015 ist sie in der freien Szene aktiv, u.a. als Co-
Kreateurin von "phóné phainóphoney" mit Jeremy Nedd und Fabrizio Di Salvo, das
im Programm Mixed Pickles #4 im ROXY Birsfelden präsentiert wurde. Seit 2016 hat
sich ihre Forschung über die Schweiz hinaus ausgedehnt, mit einem primären Fokus
auf Anthropologie, Proxemik und räumliche Theorien, die sie in ihre
choreografischen Experimente im Rahmen verschiedener Residenzprogramme
integriert, unter anderem im Goethe-Institut, in der Residenz Darmstadt des
Hessischen Staatsballetts und im Frankfurt LAB. 2020 präsentierte Narisawa ihre
Performance "Have I ever spoken properly?" im ROXY Birsfelden in Basel, Schweiz.
Ihr Engagement für ihre Kreativität und Forschung führte dazu, dass sie 2021 einen
Master-Abschluss am Institut für Experimentelles Design (ehemals Institut für
Integratives Design) - Masterstudio HGK FHNW erwarb.
In jüngster Zeit wurde eine Auftragskreation "TRAJECTORY" für Fabula Collective im
Londoner Sadler's Wells 2022 präsentiert, unterstützt vom Swiss CulturalFund UK
der Schweizer Botschaft in England. Sie erhielt Stipendien von DIS-TANZEN und
Darstellende Künste, die ihr die Konzeptualisierung ihres Projekts "OMG -
observation /motivation / glamorisation" ermöglichten. Narisawa erhielt auch eine
Forschungsreise von AtelierMondial und nahm an einem künstlerischen
Residenzprogramm Reconnect der Kulturabteilung Basel-Land teil, um ihre
laufenden Recherchen fortzusetzen.
Joseph W. Alford (*1973 in London GB, er/him) ist ein britischer Opern- und
Theaterregisseur und -macher. Er studierte Englisch und Theaterwissenschaften ander University of East Anglia und absolvierte anschließend eine Ausbildung bei
Jacques Lecoq in Paris. Als er 1997 Frankreich verließ, gründete er das Theater O,
mit dem er weltweit originelle Theaterstücke kreiert und aufgeführt hat. Neben
seiner Arbeit mit dem 'theatre O' arbeitet er als Regisseur im Theater- und
Opernbereich. 9 Jahre lang war er auch als Bewegungsregisseur tätig und half bei
der Gestaltung der Inszenierungen großer Opern und Theaterproduktionen in der
ganzen Welt. Er war verantwortlich für die Wiederaufnahmen dieser Werke am
Bolschoi in Moskau, am Wielki in Warschau und an der Staatsoper in Berlin. In der
Welt der Musik und des Tanzes hat er mit dem Komponisten Sivan Eldar und der
Librettistin Cordelia Lynn an der Entwicklung einer neuen Oper bei Snape Maltings
sowie mit dem Ballet Rakatan in Kuba zusammengearbeitet. Mit dem Komponisten
Ed Jessen hat er an zwei neuen Stücken gearbeitet, Gallup Memo und dem
kommenden Syllable. In der Welt des Films hat er mit der Künstlerin Daria Martin
an 3 Kurzfilmen gearbeitet, die in Galerien und auf Festivals in der ganzen Welt
gezeigt wurden.
Janiv Oron (*1975 Beer-Sheva IL/CH, er/sie) ist ein Medienkünstler und DJ. Er ist
Mitglied der Goldfinger Brothers, Performer, Komponist von experimenteller
elektronischer Musik und in verschiedenen Formationen aktiv. Er erwarb einen
Master in zeitgenössischer Kunstpraxis, Musik und Medienkunst an der Hochschule
der Künste in Bern (Bern University of Arts). Er pflegt einen unabhängigen
künstlerischen Ansatz im Rahmen kollektiver und interdisziplinärer
Arbeitsbeziehungen. Diese Experimente münden in audiovisuelle Kunstwerke.
Indem er sich auf die Entwicklung von Klangfarben und Texturen konzentriert,
erschafft Oron zukunftsweisende Ambient-Sphären, die einen Einblick in seine
Improvisationsfähigkeit geben und tief in die Möglichkeiten der modularen Synthese
eindringen. Seit gut zwanzig Jahren, im In- und Ausland, bei DJ-Battles,
Clubnächten, Konzerten, Open-Airs und Paraden, aber auch über den Äther zu
hören. Der Tausendsassa hat mehrere erfolgreiche Partyreihen lanciert und hatte
eine eigene Sendung auf Schweizer Radio SRF Virus. Janiv Oron lebt und arbietet in
Basel.